Montag, 13. April 2020

Rezension "Wir holen alles nach"

Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman 
"Wir holen alles nach" von Martina Borger.

Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen.
Wir holen alles nach 
Verlag: Diogenes / Seitenzahl: 304 / Erscheinungsjahr: 2020 / ISBN: 978-3-257-07130-6 / Preis: 22€ (Hardcover) / 18,99€ (E-Book)

Inhalt: 

Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie. 

Meine Meinung: 

Dies ist das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe und mittlerweile das dritte Buch aus dem Diogenes Verlag. Das Cover und die kurze Beschreibung haben mich sehr angesprochen, aber ich bin ohne Erwartungen an das Buch herangegangen.

Die Geschichte spielt in der Großstadt München und behandelt viele aktuelle Themen, mit denen sich Menschen in ganz Deutschland herumschlagen müssen. Zum Einen das Problem der teuren Mieten, zum Anderen aber auch Probleme wie Altersarmut, Stress im Job, Druck, bereits in der Grundschule, auf Schüler und auch die Herausforderungen die Alleinerziehende täglich meistern müssen. Die Protagonistin Ellen ist Witwe und lebt von einer kleinen Rente. Daher geht sie morgens Zeitungen austragen und gibt außerdem Kindern Nachhilfe. Sina war lange alleinerziehend und hat jetzt einen neuen Partner, der aber auch einige Probleme hat. Sie hat großen Stress auf der Arbeit und ihr Sohn Elvis bleibt daher leider oft ungewollt auf der Strecke. Er soll aber unbedingt auf ein Gymnasium gehen, daher wird Ellen als Nachhilfelehrerin engagiert. 

Auch wenn meine Lebenssituation eine ganz andere ist, konnte ich mich sehr gut in die beiden Figuren hineinversetzen. Die Autorin beschreibt die Figuren sehr detailliert und realistisch. 
Der Schreibstil von Martina Borger ist eingängig und das Buch ist mit knapp 300 Seiten sehr kurzweilig. Trotz der vielen verschiedenen Themen ist das Buch nicht komplex und die Probleme von drei Generationen werden behandelt. Jede Figur hat verschiedene Interessen und trotzdem brauchen sich alle irgendwie gegenseitig. 
Im Klappentext wird angedeutet, dass dem Jungen Elvis etwas Schlimmes passiert. Die Autorin weiß gekonnt mit den Themen Vorurteile und Gerüchte umzugehen und hält dem Leser am Ende einen Spiegel vor das Gesicht.

Fazit:
  
Das Buch hat traurige Momente, spendet aber auch Hoffnung und hat rührende Szenen. Ich bin ohne Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde mit einem Lesehighlight überrascht.  
Dieser hochaktuelle Roman betrifft jeden und die Geschichte von Sina und Ellen kommt so in Deutschland wahrscheinlich sehr oft vor.
 Daher gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

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