Samstag, 5. Dezember 2020

Rezension "Wenn du mich heute wieder fragen würdest"

 Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman 

"Wenn du mich heute wieder fragen würdest" von Mary Beth Keane.

 Das E-Book wurde mir vom Verlag via Netgalley zur Verfügung gestellt.

Verlag: Eisele / Seitenzahl: 464 / Erscheinungsjahr:2020 / Originalausgabe: "Ask Again, Yes" (2019) / Übersetzung: Wibke Kuhn / ISBN: 9783961610969 / Preis: 24 € (Hardcover) / 19,99€ (E-Book)

Inhalt:

Als die Gleesons und die Stanhopes in dieselbe Nachbarschaft ziehen, scheinen die Weichen für ein freundschaftliches Miteinander gestellt, sind die beiden Familienväter zudem Kollegen bei der New Yorker Polizei. Lena Gleeson fühlt sich in der neuen Gegend ein wenig einsam und versucht mit Anne Stanhope Freundschaft zu schließen. Doch deren kühle, distanzierte Art verhindert jeden Kontakt. Erst ihre Kinder bringen die Gleesons und die Stanhopes wieder miteinander in Verbindung. Lenas jüngste Tochter Kate und Annes einziger Sohn Peter sind von Anfang an unzertrennlich. Aber ihre aufkeimende Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als eine Tragödie beide Familien für lange Zeit auseinanderreißt.

Meine Meinung:

Schon beim Lesen der Inhaltsbeschreibungen ahnte ich, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen wird. 

Die Geschichte beginnt in den frühen 1970er Jahren und man begleitet die beiden Familien Gleeson und Stanhope bei ihrem Umzug in den kleinen Ort Gillam. Die Familienidylle scheint perfekt, doch nach und nach bemerkt man als Leser kleine Risse. Das Buch spielt über einen langen Zeitraum und die unterschiedlichen Protagonisten stehen immer mal wieder im Fokus der Erzählung. Das Buch wird betitel als "Eine moderne Romeo und Julia Geschichte".

Der Roman ist sehr vielschichtig und tiefgründig und keineswegs ein reiner Liebesroman. Die Figuren sind wunderbar realistisch dargestellt und man verfolgt als stiller Beobachter ihr Leben in all seinen Facetten. Ich konnte sehr schnell eine Verbindung zu den Figuren entwickeln. Es gibt natürlich Charaktere, die wirken auf den ersten Blick nicht sympathisch. Doch dann erfährt man im Laufe der Geschichte etwas mehr aus deren Vergangenheit und man bekommt ein besseres Verständnis für die Handlungen dieser Protagonisten.

Der tolle Schreibstil der Autorin macht das Buch außerdem zu einem großen Lesegenuss! Ich habe mir eine Stelle im Buch markiert, die die Sprachgewalt der Autorin zeigt:

 "Manchmal kam ihm alles vorrübergehend vor, als müssten sie das einfach überstehen und manchmal kam es ihm vor, als würden die Dinge für immer so bleiben, dass er schweigen und seine Arbeit machen und ein braver Junge sein würde, in der Hoffnung auf eine Veränderung, die doch nie eintrat."

Insgesamt wird die Geschichte sehr langsam erzählt und es gibt die ein oder andere Länge. Dadurch kann das Buch aber eine Tiefe und Eindringlichkeit entwickeln, die für diese Thematik absolut notwendig ist. Für das Buch sollte man sich etwas Zeit nehmen und es ist keine Lektüre für Zwischendurch.

Mich hat das Buch beim Lesen stark an den Roman "Wir sind nicht wir" von Matthew Thomas erinnert. Dieses Buch war 2015 mein Jahreshighlight und zählt seitdem zu meinen Lieblingsbüchern. Auch hier begleitet man eine Familie über viele Jahrzehnte in New York und der Autor beschreibt ebenfalls alle Höhen und Tiefen. 

Fazit:

Meine Erwartungen an das Buch wurden auf jeden Fall erfüllt und der erste Eindruck hat sich bestätigt. Der Autorin ist ein sprachgewaltiger und realistischer Roman gelungen, der mich absolut begeistern konnte. Von mir gibt es für dieses Lesehighlight eine absolute Empfehlung und die Autorin ist eine tolle Neuentdeckung für mich.




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