Donnerstag, 3. Dezember 2015

Rezension zu "Die Gestirne"

Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman "Die Gestirne" von Eleanor Catton.
Mit diesem Buch hat die Autorin den Booker-Preis 2013 gewonnen.
Ich habe sehr lange auf dieses Buch gewartet, da ich mich aufgrund des Umfangs nicht an die englische Ausgabe herangetraut habe.


Kurzinformationen:
Verlag: btb
Erscheinungsjahr: November 2015
Seitenzahl: 1040
Originaltitel: "The Luminaries" (2013)
Übersetzung: Melanie Walz
ISBN: 978-3-442-75479-3
Preis: 24,99€ (Hardcover)

Zum Inhalt:

In einer Hafenstadt an der wilden Westküste Neuseelands gibt es ein Geheimnis. Und zwei Liebende, die einander umkreisen wie Sonne und Mond.

Als der Schotte Walter Moody im Jahr 1866 nach schwerer Überfahrt nachts in der Hafenstadt Hokitika anlandet, trifft er im Rauchzimmer des örtlichen Hotels auf eine Versammlung von zwölf Männern, die eine Serie ungelöster Verbrechen verhandeln. Und schon bald wird Moody hineingezogen in die rätselhaften Verstrickungen der kleinen Goldgräbergemeinde, in das schicksalhafte Netz, das so mysteriös ist wie der Nachthimmel selbst.

Meine Meinung:

Wenn man diesen Wälzer in der Hand hält, dann fragt man sich erst mal, was kommt jetzt auf mich zu. 
Die Autorin entführt den Leser nach Neuseeland ins Jahr 1866. Man wird auf den ersten Seiten sofort in einen Bann gezogen und durch die vielen Beschreibungen wird die Geschichte sehr atmosphärisch. 

Das Buch hat einen durchdachten Aufbau. Es gibt zwölf Teile, die im Laufe der Geschichte immer kürzer werden, die einzelnen Kapitel haben spezielle Überschriften und Unterüberschriften und es gibt Zeitwechsel. Diese sind allerdings überhaupt nicht verwirrend, sondern fügen sich perfekt in den Aufbau ein. Die Unterüberschriften machen den Leser neugierig auf das jeweilige Kapitel, da sie mehr oder weniger schon verraten, was im nächsten Kapitel passiert.
Der Schreibstil der Autorin ist grandios. Die Sprache passt ins 19. Jahrhundert, ohne altbacken zu wirken und obwohl sie sehr beschreibend ist, wird es nie langweilig oder langatmig.  
Oft wird man als Leser direkt angespochen und durch die Verwendung der "Wir-Form" hat man das Gefühl direkt dabei zu sein.

Es tauchen sehr viele Personen in der Geschichte auf, aber jeder Charakter ist so unterschiedlich und die Autorin nimmt sich für jede Person genug Zeit, sodass man als Leser nicht den Überblick verliert. Es gibt keinen richtigen Hauptprotagonisten, sondern eher mehrere Schlüsselcharaktere.

Thematisch dreht sich dieses Buch um den Goldrausch. Das Gold ist das zentrale Element in dieser Geschichte und verbindet alle Charaktere miteinander. 

Ab der Hälfte verliert die Geschichte etwas an Tempo, was zum Schluss wieder zunimmt.
Da die Geschichte sehr komplex ist, muss man sehr konzentriert lesen und auf über 1000 Seiten verliert man manchmal den Überblick. Ich hatte das Gefühl, nicht alle Zusammenhänge vollständig erfasst zu haben.

Fazit:

Ich kann diesen Schmöcker absolut empfehlen, für jeden der sich gerne in andere Zeit versetzen lassen möchte und sich auf diese komplexe Geschichte einlassen möchte. 
Man kann diese Autorin nur bewundern für ihre Leistung und ich bin gespannt was als nächstes von ihr kommen wird.
Einen Stern Abzug gibt es, da es ein paar kleine Stellen gab die mir nicht so zugesagt haben und es schwer war allen Entwicklungen zu folgen, ohne zu vergessen was vorher alles passiert ist. 

 

Hier könnt ihr auf der Seite des Verlags weiterstöbern!




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