Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman "Mein Sommer am See" von Emylia Hall.
Das Buch ist im btb Verlag als deutsche Erstveröffentlichung im Juni 2014 erschienen. Die englische Originalausgabe ist 2012 unter dem Titel "The Book of Summers" erschienen.
Das Taschenbuch hat 397 Seiten und ist in 12 Kapitel plus Prolog und Epilog unterteilt. Am Ende gibt es noch einen Bonusteil mit Rezepten von Gerichten, die im Buch erwähnt werden.
Zum Inhalt: Die Protagonistin Beth lebt in London. Eines Tages bekommt sie von ihrem Vater ein Paket überreicht. Darin findet sie das Album "Das Buch unserer Sommer", das ihre Mutter Marika erstellt hat. In dem Album sind Fotos und andere Erinnerungen festgehalten, aus den Sommerferien die Beth bei ihr in Ungarn verbracht hat. In ihrer Jugend war Beth hin und her gerissen zwischen ihrem zurückhaltenden Vater, mit dem sie in England gewohnt hat und ihrer temperamentvollen Muttern in Ungarn. Das Album bringt ihre Erinnerungen an jene Sommer wieder - die Trennung ihrer Eltern, die erste Liebe und der Tag an dem alles zerbrach.
Zum Cover: Das Cover spricht mich sehr an. Besonders die Lichtverhältnisse verleihen dem Cover etwas besonders schönes. Der Schatten auf dem Steg und der Hintergrund/Horizont erhellt von der Sonne. Es scheint sich auch um einen etwas größeren See zu handeln und auf den ersten Blick habe ich an das Meer gedacht. Die Laternen stechen auch sofort ins Auge und man kann sich die Szene gut am Abend oder in der Nacht vorstellen, wenn der Steg beleuchtet ist.
Meine Meinung: Ich habe zuerst etwas gebraucht um den Einstieg in das Buch zu finden. Dies lag hauptsächlich an dem für mich ungewohnten Schreibstil. Die Autorin beschreibt jede Kleinigkeit bis ins genauste Detail und verwendet sehr viele Metaphern. Nach einer gewissen Zeit hat man sich aber an den Stil gewöhnt und dadurch kann man sich alle Szenen sehr bildlich vorstellen. Es gibt auch an vielen Stellen Zeitsprünge. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Beth geschrieben. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt. Wenn sie sich an einen Sommer erinnert schweifen ihre Gedanken oft an die Zeit danach in England ab und kurze Zeit später erzählt sie wieder vom Sommer. Für mich ist das Buch allerdings kein typisches Sommerbuch. Es hat mir zwar sehr viel Freude bereitet, aber es entsteht trotzdem eine bedrückende Atmosphäre beim Lesen. Man weiß die ganze Zeit, dass etwas schreckliches passieren wird, was einen großen Bruch auslösen wird. Das Buch regt meiner Meinung auch zum Nachdenken an, da es sehr tiefgründig an manchen Stellen ist.
Fazit: 4 von 5 Sternen
Gelungene Geschichte mit nur kleinen Abzügen, da manche Stellen zu detailliert beschrieben wurden und das Buch im Mittelteil etwas schwächer wird. Die Auflösung ist allerdings gut gelungen.
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