Heute gibt es eine Rezension zu dem Thriller
"Rachegeist" von Cai Jun.
Das E-Book wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar über Netgalley zur Verfügung gestellt.
Der Autor hat bereits viele Bücher erfolgreich in China veröffentlicht und "Rachegeist" ist nun das erste Buch von ihm, welches auf Deutsch erschienen ist.
Verlag: Piper / Seitenzahl: 512 / Erscheinungsjahr: 2020 / Übersetzung: Eva Schestag / ISBN: 978-3-492-05903-9 / Preis: 16€ (Klappenbroschur) / 12,99€ (E-Book)
19. Juni 1995 im Osten Chinas: Shen Ming, junger und brillanter Lehrer
an einem Gymnasium, wird verdächtigt, eine seiner Schülerinnen getötet
zu haben. Einige Tage später aber wird auch er in einem alten
Fabrikgebäude unweit seiner Schule erstochen. Die Taten bleiben
ungesühnt - bis neun Jahre später Shen Mings Mörder ins Reich der Toten
geschickt werden. Nur: von wem? Unmittelbar verbreitet sich das
ungeheuerliche Gerücht, dass Shen Ming an diesen Mordfällen beteiligt
war, dass er den Fluss des Todes überquert hat, um sich selbst zu
rächen.
Meine Meinung:
Mich hat an diesem Buch besonders der Aufkleber auf dem Cover angesprochen, da ich ein großer Fan von Stephen King bin und auch gerne von anderen Autoren Bücher aus dem Horror-Genre lese.
Der Autor erzählt hier eine komplexe Geschichte, die sich über viele Jahre erstreckt und auch immer mal wieder in die Vergangenheit springt. Das Buch ist eine Mischung aus Kriminalgeschichte und übernatürlichen Elementen, die aber in einer guten Dosis eingebracht wurden. Das Horrorelement ist hier relativ dezent eingesetzt worden und schwingt unterschwänglich mit.
Mit knapp 500 Seiten ist das Buch schon ein kleiner Schmöker und ich habe insgesamt recht lange für die Geschichte gebraucht. Das lag aber nicht an dem Schreibstil, bzw. der Übersetzung, sondern daran, dass das Buch in der Mitte einige langatmige Passagen hat. Meiner Meinung nach hätte der Autor die ein oder andere inhaltliche Wiederholung auslassen können, um die Geschichte etwas schneller voranzubringen.
Mit den chinesischen Namen bin ich sehr gut zurechtgekommen, auch wenn manche Personen teilweise unterschiedliche Namen haben. Ein Personenregister am Anfang hilft hier aber weiter, falls man doch einmal den Überblick verliert. Generell muss man die Geschichte schon aufmerksam lesen, da es viele Verstrickungen über einen langen Zeitraum gibt.
Leider waren die Figuren fast durchweg unsympathisch, aber irgendwie hat es auch zu der düsteren Stimmung und Thematik gepasst. Mir persönlich fehlte aber eine Figur, mit der ich mitfiebern konnte.
Schon nach circa der Hälfte der Geschichte hatte ich eine starke Vermutung bezüglich der Auflösung, aber der Autor konnte mich am Ende mit einer großen Wendung überraschen.
Fazit:
Der "Vergleich" mit Stephen King ist nicht zu weit hergeholt und in der Hinsicht wurden meine Erwartungen auch erfüllt. Ich fand es spannend, mal ein Buch aus einer ganz anderen Kultur zu lesen und der Autor hat mich neugierig gemacht.
Das Buch hat mich recht lange beschäftigt und hallt auf jeden Fall nach. Ein paar Kritikpunkte habe ich aber auch und es hat ganz knapp nicht für 4 Sterne gereicht. Dennoch kann ich das Buch empfehlen!
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