Heute gibt es eine Rezension zu dem Sachbuch
"Konsum - Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen" von Carl Tillessen.
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.
Verlag: HarperCollins / Seitenzahl: 224 / Erscheinungsjahr: 2020 / ISBN: 9783959673952 / Preis: 15€ (Klappbroschur) / 10,99€ (E-Book)
Inhalt:
Trendforscher Carl Tillessen nimmt uns mit hinter die Kulissen einer globalen Maschinerie, deren Erfolg vor allem auf Manipulation und Ausbeutung basiert. Stück für Stück seziert er die psychologischen Mechanismen, die bei uns immer wieder greifen – und schärft dabei unser Bewusstsein: für unsere eigentlichen Bedürfnisse, aber auch für die Bedingungen, unter denen unsere Smartphones und Sneaker entstehen. Denn der Preis, den die Natur und die Menschen in den Produktionsländern für unseren Hyperkonsum zahlen, ist hoch. Doch nie war die Chance, daran etwas zu ändern, so groß wie heute.
Meine Meinung:
Als ich die Überschrift gelesen habe, fühlte ich mich sofort angesprochen. Denn wer kennt es nicht; man kauft Dinge, die man eigentlich nicht unbedingt braucht. Theoretisch würde ein Paar Turnschuhe doch vollkommen ausreichen und trotzdem stehen im Schuhschrank mehrere Modelle in unterschiedlichen Farben. Bei dem Einen sind es Schuhe, bei dem Anderen Taschen und wiederum andere Menschen kaufen gerne neue Tassen mit lustigen Sprüchen drauf.
Das Buch ist thematisch in vier Teile unterteilt und die einzelnen Kapitel sind sehr kurz und knapp gehalten. So geht es zunächst um die Auswirkungen der Globalisierung, gefolgt von der Digitalisierung und am Ende geht es um Möglichkeiten sein Konsumverhalten zu ändern, bzw. zu verbessern.
Für die meisten Leser*innen wird es natürlich keine neue Erkenntnis sein, dass ein Kleidungsstück, welches im Laden für 4,99€ verkauft wird, wahrscheinlich unter unfairen Bedingungen produziert wurde. Der Autor nennt dabei aber noch belegte Fakten, die einem vor Augen halten, wie schlecht die Näher*innen (meist aus Südostasien) wirklich verdienen. Wenn man dann noch hört, dass sich viele Länder in den Löhnen noch unterbieten, damit ja die großen Firmen ihre Kleidungsstücke dort nähen lassen, dann wird einem beim Lesen schon anders.
Zusätzlich wird man in den sozialen Medien mit Kaufanregungen überhäuft. Jeder kennt mittlerweile die Influenzer*innen auf Instagram und Co. die tagein, tagaus Werbung für Produkte machen und ihre Follower*innen zum Konsum animieren. Als Follower*in möchte man dann natürlich den gleichen Pullover besitzen und am besten auch noch die gleichen Schlafzimmermöbel. Mit nur einem Klick gelangt man dann zum verlinkten Online-Shop. Konsum war noch nie so einfach wie im 21. Jahrhundert!
Carl Tillessen fasst all dies für die Leserschaft in kurzen Abschnitten zusammen und bringt es dabei immer auf den Punkt. Er verwendet aber nicht den ausgesteckten Zeigefinger und prangert das Konsumverhalten der Menschen nicht grundsätzlich an. Denn es gibt für diesen Konsum ja auch wissenschaftlich belegte Gründe. Vieles liegt auch in der Natur des Menschen begründet. Dennoch gibt der Autor Denkanstöße für einen bewussteren Konsum.
Fazit:
Dieses Buch sollte jeder gelesen haben!
Hier könnt ihr auf der Verlagsseite weiterstöbern!
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