Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman
"Gun Love" von Jennifer Clement.
Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen.
Verlag: Suhrkamp / Seitenzahl: 251 / Erscheinungsjahr: September 2018 / Übersetzung: Nicolai von Schweder-Schreiner / ISBN: 978-3-518-42832-0 / Preis: 22 € (Hardcover)
Seit ihrer Geburt lebt Pearl im Auto, sie vorne, ihre Ausreißer-Mutter
auf der Rückbank. Vierzehn Jahre stehen die beiden jetzt schon am Rande
eines Trailerpark irgendwo in Florida. Draußen vor der Windschutzscheibe
ist die Welt den Waffen verfallen: Kinder wachsen mit Pistolen statt
Haustieren auf, Schießübungen immer und überall, mal Alligatoren, mal
den Fluss, mal Polizisten im Visier, und sonntags sitzt man beim
Gottesdienst mit der geschulterten Schrotflinte in der ersten Reihe.
Doch im Ford Mercury wirken andere Kräfte, hier lernt Pearl das Träumen.
Bis ein schöner Mann und seine Pistolen alles verändern …
Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von der vierzehnjährigen Pearl. Schon ihr ganzes Leben verbringt sie in einem Auto zusammen mit ihrer Mutter. Warum diese vor der Geburt von Pearl aus ihrem reichen Elternhaus abgehauen ist erfährt man immer nur bruchstückhaft. Allein die Lebenssituation der beiden ist schon tragisch genug.
Es hat etwas gedauert bis ich mit dem Schreibstil der Autorin zurecht gekommen bin. Die Autorin schreibt sehr poetisch, an anderer Stelle aber auch sehr einfach. Wörtliche Rede wird nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Später hat sich das Buch aber flüssig lesen lassen.
Die erste Hälfte der Geschichte hat mir noch gut gefallen. Die Beschreibungen von Pearls Leben sind sehr beklemmend, aber auch interessant. Die anderen Bewohner des Trailerparks sind ziemliche Stereotypen und teilweise überzogen dargestellt. Sie waren leider nicht wirklich greifbar für mich.
Das Hauptthema des Buches ist, wie der Titel schon erahnen lässt, Waffen. Sie spielen für die Bewohner eine große Rolle, später auch für Pearl. Das Thema an sich ist sehr interessant und ich hatte mir viel von dem Roman versprochen.
Der zweite Abschnitt hat mir dann leider nicht mehr so gefallen. Die Geschichte hat sich in eine Richtung entwickelt, die mich nicht mehr packen konnte. Manche von Pearls Entscheidungen und Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar. Es bleiben auch Fragen am Ende des Buches.
Fazit:
Leider war das Buch nur mittelmäßig. Es gibt keine Fröhlichkeit in der Geschichte, sondern nur Elend und Gewalt. Die Entwicklungen im zweiten Teil haben meine Erwartungen an die Geschichte leider nicht erfüllt.
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