Heute gibt es eine Rezension zu dem Roman
"Miroloi" von Karen Köhler.
Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gewonnen.
Verlag: Hanser / Seitenzahl: 464 / Erscheinungsjahr: 2019 / ISBN: 978-3-446-26171-6 / Preis: 24€ (Hardcover) / 17,99€ (E-Book)
Ein Dorf, eine Insel, eine ganze Welt: Karen Köhlers erster Roman
erzählt von einer jungen Frau, die als Findelkind in einer abgeschirmten
Gesellschaft aufwächst. Hier haben Männer das Sagen, dürfen Frauen
nicht lesen, lasten Tradition und heilige Gesetze auf allem. Was
passiert, wenn man sich in einem solchen Dorf als Außenseiterin gegen
alle Regeln stellt, heimlich lesen lernt, sich verliebt? Voller Hingabe,
Neugier und Wut auf die Verhältnisse erzählt „Miroloi“ von einer jungen
Frau, die sich auflehnt: Gegen die Strukturen ihrer Welt und für die
Freiheit. Eine Geschichte, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen
könnte; ein Roman, in dem jedes Detail leuchtet und brennt.
Meine Meinung:
Da das Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand, waren meine Erwartungen recht hoch. Ich hatte aber auch etwas "Angst, dass das Buch sehr anspruchsvoll sein könnte.
Die Grundidee der Geschichte, dass die Hauptfigur unterdrückt wird und in einer Gesellschaft lebt, in der Frauen nicht viel zu sagen haben, ist nicht neu. Wir haben hier aber ein 16-jähriges Mädchen, wodurch die Geschichte schon eher in die Richtung Jugendbuch geht.
Der Schreibstil von Karen Köhler ist sehr außergewöhnlich, aber das Buch lässt sich trotzdem super lesen. Meine anfänglichen Bedenken haben sich nicht bewahrheitet. So gibt es z.B. viele Wortneuschöpfungen und die Autorin lässt viele Elemente aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen einfließen.
Die komplette Geschichte spielt auf einer kleinen Insel. Wo sie genau liegt und zu welcher Zeit das Buch spielt wird nicht genau erklärt. Es gibt aber verschiedene Hinweise auf die Lage der Insel. Die Bewohner sind ziemlich abgeschottet von der Außenwelt und als Leser ist man genau so unwissend wie die Protagonisten. Ich mag Geschichten, die nur einen Handlungsort haben. Die Autorin beschreibt auch viel und man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen.
An manchen Stellen war mir das Buch etwas zu langatmig und manche Figuren blieben mir zu blass. Es gibt auch eine Liebesgeschichte in diesem Buch, die mir aber nicht so gut gefallen hat. Die Gefühle zwischen den beiden Figuren sind bei mir nicht angekommen und es war mir zu "körperlich".
Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Vieles bleibt zwar offen, aber wenn alles am Ende erklärt worden wäre, dann wäre es auch zu viel gewesen.
Fazit:
Das Buch hat mich positiv überrascht und es ist auf jeden Fall besonders. Es konnte mich aber nicht komplett begeistern, daher ziehe ich einen Stern bei der Bewertung ab.
Die Autorin hat das Rad nicht neu erfunden, aber ich mochte die Umsetzung dennoch gerne.
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