Dienstag, 10. Mai 2016

Rezension "Feine Leute"

Heute gibt es eine Rezension zu dem Kriminalroman 
"Feine Leute" von Joan Weng.

Das Buch wurde mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt!



Kurzinformationen:

Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenzahl: 336
Erscheinungsjahr: 2016
ISBN: 978-3-7466-3175-2
Preis: 9,99€

Inhalt:

Berlin im Sommer 1925: Dass Bernice ihren schwerreichen Gatten von ihrem Liebhaber hat umbringen lassen, ist eine Tatsache – zumindest für die feine Gesellschaft. Kriminalkommissar Paul Genzer ist davon jedoch nicht überzeugt, insbesondere nachdem die Witwe plötzlich an einer Überdosis Morphium gestorben ist. Während der Tod der Witwe neue Fragen aufwirft, folgen weitere Bluttaten, und so ist der proletarische Kommissar bald froh, bei seinen Ermittlungen durch den hochadligen Filmstar Carl von Bäumer ungewöhnliche Unterstützung zu bekommen. Der Leinwanddetektiv mit der Leidenschaft für Kokain kennt sich zwar bestens aus in der Welt der Reichen und Schönen, er verfolgt jedoch ganz eigene Motive.

Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte ging sehr schnell und man lernt am Anfang den Protagonisten Carl von Bäumer kennen, einen adeligen Schauspieler. Schnell erfährt man, dass er eine Beziehung mit dem Kriminalkommissar Paul Genzer führt, diese aber momentan in einer Krise steckt. 

Die Geschichte spielt über einen Zeitraum von einer Woche und jeder Tag stellt ein Kapitel dar. Zwischen den einzelnen Abschnitten wechseln aber häufiger die Perspektiven.

Paul Genzer muss im Fall des ermordeten Straumann ermitteln und eigentlich scheint die Sache klar zu sein und der Mörder steht schon fest. Aber Carl glaubt, dass etwas an der Sache faul ist und beginnt ebenfalls zu ermitteln. Dabei hilft ihm sein Ansehen, denn so kann er sich um Kreis der "feinen Leute" von Berlin umhören. 

Im Buch nimmt der Kriminalfall zwar eine große Stellung ein, aber ich finde es geht hauptsächlich um die Beziehung zwischen Paul und Carl. Es gibt ständig Missverständnisse zwischen den beiden und Paul versucht irgendwie die Beziehung noch zu retten. In der damaligen Zeit gar nicht so einfach, denn beide stehen in der Öffentlichkeit und Homosexualität galt damals noch als ein Verbrechen. Dieser Aspekt der Geschichte war sehr interessant, dadurch ist der Kriminalfall etwas in den Hintergrund gerückt. Beide Figuren habe ich als sehr interessant empfunden und irgendwie waren die beiden auch recht skurril!

Der Schreibstil ist relativ anspruchsvoll, passt aber zur damaligen Zeit und einige Figuren reden auch mit Dialekt, was sehr authentisch rüber kommt. Generell hat die Autorin die damalige Zeit sehr gut getroffen, soweit ich das beurteilen kann. Mir hat bei diesem Buch aber die typische Ermittlerarbeit gefehlt und manche Handlungsstränge haben sich mir nicht ganz erschlossen.
Das Buch hat sich aber schnell lesen lassen und die Auflösung am Ende erscheint mir plausibel.

Fazit:

Eine Geschichte, die in einer sehr interessanten Zeit spielt und zwei besondere Protagonisten enthält, mich aber nicht richtig überzeugen konnte. An der ein oder anderen Stelle hatte ich etwas Probleme mit dem Buch und ich konnte nicht allen Handlungssträngen folgen.

 
Im Januar erscheint der zweite Band "Noble Gesellschaft" ebenfalls im Aufbau Verlag!
 
Hier könnt ihr auf der Verlagsseite weiterstöbern.


 

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